Wandern in der Natur kann ein wunderbares Erlebnis sein – bis sich die ersten Druckstellen und Blasen bemerkbar machen. Sie gehören zu den häufigsten Beschwerden beim Wandern und können selbst die schönste Tour zur Qual machen. Wer versteht, wie Blasen entstehen und welche vorbeugenden Massnahmen wirklich helfen, kann das Risiko deutlich reduzieren und die Wanderung schmerzfrei geniessen.

Warum bilden sich Blasen?
Blasen entstehen in erster Linie durch Reibung: Wenn Haut, Socken und Schuh gegeneinander arbeiten, entsteht eine mechanische Belastung. Dazu kommt oft Feuchtigkeit durch Schweiss, die die Haut weicher und damit anfälliger macht. Druckstellen an Ferse, Zehen oder Ballen werden dadurch stärker belastet, sodass sich Flüssigkeit zwischen den Hautschichten ansammelt – die typische Blase entsteht. Faktoren wie ungewohnte Belastung, lange Strecken, zu enge oder zu weite Schuhe und nasse Socken erhöhen das Risiko zusätzlich.
Gutes Schuhwerk ist das A und O
- Passform: Schuhe dürfen weder drücken noch zu locker sitzen. Die Ferse sollte stabil gehalten werden, während die Zehen etwas Bewegungsfreiheit haben.
- Einlaufen: Neue Schuhe sollten vor längeren Touren unbedingt im Alltag oder auf kürzeren Wanderungen eingelaufen werden.
- Material und Bauweise: Atmungsaktive Schuhe helfen, Feuchtigkeit zu reduzieren. Zudem sollte die Sohle den Fuss gut abrollen lassen und ausreichend Dämpfung bieten.


Darum sind auch Socken wichtig
- Material: Funktionssocken aus Merinowolle oder synthetischen Fasern leiten Feuchtigkeit besser ab als Baumwolle.
- Polsterung: Verstärkte Zonen an Ferse und Ballen bieten zusätzlichen Schutz.
- Nahtfreiheit: Flache oder nahtlose Socken verhindern Scheuerstellen.
- Doppellagige Socken: Diese können die Reibung zwischen den Lagen abfangen, bevor sie auf die Haut wirkt.

Auch Tapes und Pflaster können helfen
- Präventiv: Dünnes Kinesiotape oder spezielles Sporttape kann auf gefährdete Stellen (z. B. Ferse, Zehen) geklebt werden, bevor eine Blase entsteht.
- Im Notfall: Blasenpflaster schützen die betroffene Haut, polstern ab und beschleunigen die Heilung. Sie sollten direkt auf die gereinigte Haut aufgeklebt werden und halten meist mehrere Tage.
So behandelt man Blasen richtig
- Klein und geschlossen lassen: Kleine, geschlossene Blasen am besten unversehrt belassen. Sie sind ein natürlicher Schutz und heilen meist von selbst.
- Grössere Blasen: Wenn die Blase sehr schmerzhaft ist, kann sie mit einer sterilen Nadel vorsichtig angestochen und entleert werden – die Haut darüber sollte aber unbedingt erhalten bleiben, da sie wie ein Pflaster wirkt.
- Abdecken: Danach die Stelle mit einem sterilen Blasenpflaster oder Verband schützen.
- Hygiene beachten: Wichtig ist, die betroffene Stelle sauber und trocken zu halten, um Infektionen zu vermeiden.

Fazit – So bleibst du blasenfrei
Blasen sind kein Schicksal, sondern meistens das Ergebnis von falscher Ausrüstung oder mangelnder Vorbereitung. Mit den richtigen Schuhen, atmungsaktiven Socken und etwas Vorsorge kannst du dein Risiko drastisch senken. Und falls doch einmal eine Blase auftritt: Ruhig bleiben, sauber behandeln und weiterwandern – gut geschützt geht es auch mit Blase.