Muskelkrämpfe in den Beinen – was kann man tun? - Natürlich Gesund

Viele Menschen können ein Lied davon singen: Die Rede ist von nächtlichen Muskelkrämpfen in den Beinen. Man liegt völlig entspannt im Bett und plötzlich ist er da: ein stechender Schmerz in der Wade oder im Oberschenkel, der sich anfühlt, als würde jemand den Muskel mit einer Zange bearbeiten. Wer das schon mal am eigenen Leib erlebt hat, der weiss: diese Muskelkontraktionen können extrem schmerzhaft sein! Die genauen Ursachen von Muskelverkrampfungen sind vielfältig und teilweise noch nicht restlos geklärt, aber es sind einige Faktoren bekannt, die sie begünstigen können.

1. Warum leiden nachts so viele Menschen unter Muskelkrämpfen?

Meist treten nächtliche Wadenkrämpfe auf, weil die Muskeln im Schlaf weniger aktiv und daher anfälliger für plötzliche Kontraktionen sind. Wenn es nur ab und zu vorkommt, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Es gibt jedoch Menschen, die fast jede Nacht von Krämpfen geplagt werden.
Eine der häufigsten Ursachen ist Mineralstoffmangel – vor allem ein Mangel an Magnesium, Kalium oder Kalzium. Krämpfe können aber auch andere Ursachen haben. Zum Beispiel, wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit bekommt und allmählich dehydriert. Ein weiterer Grund sind Durchblutungsstörungen, denn eine schlechte Durchblutung kann die Sauerstoffversorgung der Muskeln beeinträchtigen. Und nicht zuletzt können Muskelkrämpfe auch durch intensive körperliche Anstrengung ausgelöst werden – besonders dann, wenn die Muskulatur vorher nicht ausreichend gedehnt wurde. Auch bestimmte Medikamente können das Risiko für Muskelkrämpfe erhöhen.

2. Sind mehr Frauen oder Männer davon betroffen?

Es gibt Hinweise darauf, dass Frauen etwas häufiger von nächtlichen Beinkrämpfen betroffen sind als Männer. Hormonelle Schwankungen, insbesondere während der Menstruation oder in den Wechseljahren, können eine Rolle spielen. Auch Schwangerschaft ist ein bekannter Risikofaktor für Muskelkrämpfe.

3. Gibt es einen saisonalen Zusammenhang?

Ein direkter jahreszeitlicher Zusammenhang mit Bein- und Wadenkrämpfen ist nicht eindeutig nachgewiesen, aber einige Studien deuten darauf hin, dass nächtliche Krämpfe im Sommer häufiger auftreten als beispielsweise im Winter.
Dies könnte mit dem vermehrten Schwitzen und dem damit verbundenen Elektrolytverlust zusammenhängen. Hohe Temperaturen können auch die Durchblutung beeinflussen und das Risiko von Muskelkrämpfen erhöhen.

4. Was kann man gegen die Krämpfe tun?

Es gibt verschiedene Massnahmen, die helfen können, Beinkrämpfe zu lindern oder ihnen vorzubeugen. In erster Linie ist es wichtig, sich gesund und ausgewogen zu ernähren und auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium, Kalium und Kalzium zu achten. Dazu gehört natürlich auch, dass man genügend trinkt und ab und zu ein elektrolythaltiges Getränk zu sich nimmt. Auch gezielte Massagen können helfen, Krämpfe zu verhindern. Weitere sinnvolle Hausmittel sind warme Bäder oder ein einfaches Heizkissen, denn Wärme hilft, die Muskeln zu entspannen. Bei häufigen oder sehr schmerzhaften Krämpfen empfiehlt es sich, einen Arzt zu aufzusuchen, um mögliche Ursachen professionell abklären zu lassen.

5. Mit speziellen Übungen Beinkrämpfen vorbeugen.

Eine einfache aber äusserst sinnvolle Massnahme sind gezielte Dehnungsübungen vor dem Schlafen gehen, denn sie helfen nicht nur, Krämpfen vorzubeugen, sondern tragen dazu bei, dass der Körper beweglich bleibt.

Waden-Dehnübungen: Stellen Sie sich etwa einen Meter von einer Wand entfernt auf, lehnen Sie sich nach vorne und stützen Sie sich mit den Händen an der Wand ab, während Sie die Fersen auf dem Boden halten. Diese Position etwa 30 Sekunden halten.

Zehen strecken: Setzen Sie sich auf den Boden mit ausgestreckten Beinen. Ziehen Sie die Zehen zu sich heran und halten Sie die Position für 20-30 Sekunden.

Fusskreisen: Im Sitzen oder Liegen die Füsse in beide Richtungen kreisen, um die Durchblutung zu fördern.

Abwechselndes Wadenheben: Im Stehen abwechselnd die Fersen heben und senken, um die Wadenmuskulatur zu stärken und zu dehnen.

6. Magnesium als wertvolle Nahrungsergänzung

Die naheliegendste und natürlichste Art, einen Magnesiummangel zu beheben ist, regelmässig Nahrungsmittel mit einem hohen Magnesium-Gehalt zu essen. Neben Bananen gibt es noch viele weitere magnesiumreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Nüsse, Kartoffeln oder Vollkornbrot. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass dies in vielen Fällen nicht reicht, um das Magnesium-Depot im Körper aufzufüllen. Deshalb empfiehlt es sich, gezielt hochwertige Magnesium-Präparate in Form eines speziellen Gels oder Sprays einzunehmen. Mit diesen gelangt das Magnesium direkt über die Mundschleimhaut in den Kreislauf.

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