Welcher Wanderschuh ist für mich ideal? - Natürlich Gesund

Herbstzeit ist Wanderzeit. Der Hochsommer neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu, und der Wandersaison steht vor der Tür. Klare, frische Luft, eine atemberaubende Fernsicht und das goldene Leuchten der Natur locken Wanderer und Naturliebhaber in die Berge und machen diese Jahreszeit perfekt für ausgedehnte Touren. Höchste Zeit also, sich um die Wanderausrüstung zu kümmern und zu überprüfen, ob die Wanderschuhe noch passen und dem Fuss nach wie vor den nötigen Halt verleihen, um auch längere Touren sicher und komfortabel geniessen zu können. In diesem Zusammenhang sollte man sich auch mal die Frage stellen, ob das alte Schuhwerk für die geplanten Touren tatsächlich geeignet ist oder ob es heute nicht bessere Möglichkeiten gibt.

Die Wahl des richtigen Schuhwerks hängt nicht nur vom Material ab, sondern auch davon, wieviel Halt der Schuh geben muss, wie flexibel die Sohle sein soll, wie hoch der Schaft ist und welches Profil auf dem jeweiligen Untergrund den optimalen Gripp bietet. Der wichtigste Faktor bei der Entscheidung für das passende Modell ist der Verwendungszweck – einfach in der Theorie, aber oft komplex in der Praxis.

Wie kann ich den Verwendungszweck bestimmen?

Bei der Suche nach Bergschuhen stösst man häufig auf Begriffe wie Trekking, Wandern, Backpacking und Approach, aber es ist nicht immer einfach, den Unterschied zwischen diesen Begriffen herauszufinden.

Die Bezeichnung «Wandern» ist ein weiter Begriffe, unter dem jeder etwas anderes versteht. Was für den einen ein ausgedehnter Spaziergang auf den nächsthöheren Hügel bedeutet, ist für den anderen eine mehrtägige anspruchsvolle Bergtour im hochalpinen Gelände. Es liegt auf der Hand, dass es dazu völlig verschiedenes Schuhwerk braucht. Genau daher ist es wichtig zu definieren, wofür die Schuhe benötigt werden. Wenn man sich mit dem Kauf neuer Wanderschuhe befasst, wird man heutzutage mit Begriffen wie Backpacking, Trekking, Hiking oder Approach konfrontiert. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen und haben recherchiert, was man genau darunter versteht und worin die Unterschiede liegen.

BACKPACKING

Unter Backpacking-Wanderungen handelt es sich in der Regel um mehrtätige Bergtouren, bei denen man entweder unter freiem Himmel oder in Berghütten übernachtet. Demzufolge muss man im Rucksack einiges an Ausrüstung und Proviant mittragen, was natürlich ganz schön ins Gewicht gehen kann. Umso wichtiger ist es, einen Schuh zu wählen, der guten Halt gibt, den Fuss zuverlässig vor Wasser schützt, ausreichend Komfort und Dämpfung bietet und natürlich die Gelenke schont.

TRAKKING

Von Trekking-Touren spricht man, wenn es um etwas kürzere aber dennoch technisch anspruchsvolle Touren geht. Der Rucksack ist entsprechend leichter als bei Backpacking-Touren. Die Schuhe sollten komfortabel und leicht sein, ohne jedoch an Stabilität und Leistungsfähigkeit zu verlieren. Hochwertige Sohlen bieten zuverlässigen Gripp auf jedem Untergrund, egal ob bei nassen oder trockenen Bedingungen. Sie sorgen dafür, dass man bei jedem Schritt ein sicheres Gefühl hat.

HIKING

Unter Hiking versteht man eintägige Wanderungen, die meist in zügigem Tempo auf weniger anspruchsvollem Gelände, wie unbefestigten Strässchen oder Waldwegen stattfinden. Für diese Form von Wandern werden leichte und bequeme Schuhe empfohlen, die für eine geringere Belastung konzipiert sind und einer weniger intensiven Beanspruchung standhalten müssen als beim Trekking. Da hier eine hohe Funktionalität im Vordergrund steht, sind diese Schuhe häufig auch etwas niedriger geschnitten. Sie bieten etwas mehr Bewegungsfreiheit aber dennoch genügend Halt und Schutz für den Knöchel.

APPROACH

Wer technisch besonders anspruchsvolle Routen wie Klettersteige mag, für den sind Approach-Schuhe die ideale Lösung. Das sind leichte aber dennoch robuste Schuhe mit einer Sohle die extrem viel Gripp bietet und im vorderen Bereich des Fusses eine Kletterzone aufweist. Approach-Schuhe müssen einer sehr intensiven Belastung durch das Tragen von schwerer Ausrüstung und technischen Herausforderungen standhalten. Zudem müssen sie hervorragenden Halt bieten. Bei einfacheren Klettertouren können diese Schuhe dank der besonders griffigen Sohle reine Kletterschuhe bis zu einem gewissen Schwierigkeitsgrad ersetzen.

Halbhohe oder hohe Schuhe – was ist besser für mich?

Ob man lieber hohe oder etwas niedriger geschnittene Schuhe wählt, ist eine ganz persönliche Entscheidung. Ein wichtiger Faktor ist in jedem Fall die körperliche Fitness. Stabilität und Halt für Knöchel und Fuss sind grundsätzlich bei beiden Versionen gewährleistet, wobei ein hochgeschnittener Schuh selbstverständlich noch etwas mehr Stabilität und Schutz bietet. Und nicht zu vergessen: Diese Schuhe haben auch im Winter in verschneitem Gelände klare Vorteile.

Muss ein Wanderschuh wasserdicht sein?

Wasserdichte Schuhe sind in der Regel die bessere Wahl für den Einsatz in den Bergen. Verglichen mit nicht wasserdichten Schuhen bieten wasserdichte Membranschuhe mehr Schutz und Wärme und sind daher für jede Jahreszeit geeignet.
Wer in wärmeren Klimazonen wandert, sollte sich hingegen für nicht wasserdichtes Schuhwerk entscheiden, da dies üblicherweise eine bessere Atmungsaktivität bieten. Natürlich können auch Lederschuhe oder -boots eine gute Alternative sei, da sie auch ein gewisses Mass an Atmungsaktivität und Robustheit bieten.

So bestimmt man die richtige Grösse

Wenn es darum geht, die richtige Grösse zu ermitteln, sollte man folgende Regeln befolgen

  • Beim Anprobieren immer die Socken tragen, die man später in diesen Schuhen tragen wird.
  • Die Zehen müssen an der Spitze einen angemessenen Spielraum und volle Bewegungsfreiheit habe.
  • Der freie Platz im Schuh hilft zudem, Wärme zu speichern und können dann auch bei kalten Temperaturen getragen werden.
  • Mit einem Schuh der perfekt passt, ist die Gefahr von Blasenbildung wesentlich kleiner.

Eine seriöse Fachberatung lohnt sich!

Einen guten Wanderschuh zu kaufen, der richtig passt und perfekt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, sollte sich auf jeden Fall von kompetenter Seite beraten lassen. Nichts ist unangenehmer und ärgerlicher, als nach zwei-drei Stunden Fussmarsch feststellen zu müssen, dass der Schuh an allen Ecken und Enden drückt. Denn welches Geschäft nimmt schon einen getragenen Schuh zurück!

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