Winter, Zeit der Düfte, Gewürze und Genüsse - Natürlich Gesund

Draussen ist es dunkel und trüb, das „Schmuddel-Wetter“ hält immer noch Einzug. Doch auch im Winter können uns reichhaltige Sinneseindrücke ins Schlaraffenland führen, wo man sich gewissen Träumereien hingeben kann.
Fade Gurken, wässrige Tomaten und der Kopfsalat ist auch teurer geworden. Im Supermarkt halten Einheitsprodukte aus Spaniens Gemüseplantagen Einzug. Die Bauern auf den Märkten bieten aus Eigenanbau Rüben, Sellerie, Lauch und verschiedene Sorten Kohl an. Es fehlt der bunte Strauss für den Esstisch oder die frische Minze, mit der wir einen Tee angiessen.

Aus Grossmutters Rezeptbuch

Vielleicht sollten wir aber etwas genauer hinsehen und in unseren alten Kochbüchern blättern. Vielleicht sollten wir uns an dies und jenes aus früheren Zeiten erinnern. Denn war nicht gerade die Winterzeit reich an Düften und Gewürzen? Nelke für den Rindsbraten, eine kräftige Beize mit Lorbeer und sattgelber Safran für den Eintopf, eine Zimtstange im Glühwein, Kardamom und Koriander im Gebäck. Solche Dinge schmecken nicht nur gut, sondern erfüllen die Küche mit einem angenehmen Duft. Hier sitzen wir gerne an der Wärme, während es draussen regnet. Auch die ungeliebte Jahreszeit besitzt gute Seiten.

Buntes Verwöhnen

Das Gefühl für die Jahreszeiten und für das Besondere, dass sie auszeichnet, gilt es neu zu entdecken. Wie schön und inspirierend ist es, sich auf dem Wochenmarkt umzuschauen und zu sehen, dass Kohl nicht gleich Kohl und Rüben nicht einfach Rüben sind. Immer mehr Produzenten führen neben den vertrauten winterlichen Gemüsen auch spezielle Sorten. Sorten die man vor 50 oder 100 Jahren bei uns angebaut hat und die dank innovativer junger Bäuerinnen und Bauern zu neuen Ehren kommen. Blaue oder violette Kartoffeln, Petersilienwurzeln, Pastinaken oder Rüebli in den Farben Weiss bis Dunkelrot. Wie schön sieht so ein gemischtes Rüebli-Gemüse auf dem Teller aus. Dünn geschnittene Scheiben von rot-weissen Randen, mit ein paar Nusskernen garniert und mit gutem Olivenöl sparsam beträufelt, eignen sich als dekorative und kostengünstige Vorspeise. Pastinaken-Püree ist eine feine Beilage zu einem Fleischgericht. Geradezu ungewöhnlich: der Kartoffelstock aus blauen „Härdöpfeln“.

Zum Glück wagen sich auch Grossverteiler inzwischen vor und erweitern ihr Sortiment um jene interessanten neu-alten und wieder entdeckten Genüsse, seien das nun Gemüse, Käse, Teigwaren aus dem Bündnerland oder ein traditionelles Tessiner Gebäck. All das macht Lust und weckt Neugier. Und so soll es auch sein. Schliesslich dürfen wir uns, gerade zur Winterzeit, auch einmal ein bisschen selber verwöhnen.

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