Ursprung und Heil-Wirkungen der Chinesischen Wolfsbeere
Früher galt er als Mittel gegen die Pest, heute stoppt er Durchfall mit einer geballten Ladung Gerbstoffe: Blutwurz. Unter den Rosengewächsen ist die Pflanze mit ihren vier gelben Blütenblättern ein ungewöhnlicher Aussenseiter.
Schon lange bekannte Heilpflanze
Als die Pest durch die Länder zog, pflegten die Leute zu sagen, „Esst Blutwurz, dann stirbet nüt so schnell“. So wurde die Pflanze auch die Machtvolle genannt. Das drückt sich auch in ihrem lateinischen Namen aus, welcher Potentilla erecta ist. Heute ist Pest zum Glück kein Thema mehr. Doch als Heilmittel ist die auch Aufrechtes Fingerkraut genannte Pflanze noch immer bekannt. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehaltes von bis zu 20 Prozent wirkt Blutwurz als hervorragendes Adstringens, ein Mittel also, das zusammenziehend wirkt. Überall dort, wo der Körper ein Zuviel an Wasser, Blut oder anderen Körperflüssigkeiten ausscheidet, vermag Blutwurz die Säfte zu stoppen. So lindert er Durchfall, reguliert starke Menstruationsblutungen und besänftigt entzündetes Zahnfleisch.
Der botanische Sonderling
Blutwurz gehört zu den Rosengewächsen. Das ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, denn er hat, im Gegensatz zu den Rosengewächsen typischen fünf Blütenblättern, bloss deren vier. Die 15 bis 60 Zentimeter hohe Pflanze liebt Magerwiesen und Waldränder. Dort findet sie den sauren, feuchten Boden unter dem sie ihren kräftigen Wurzelstock ausbreitet. Das sogenannte Rhizom wächst seitlich und bringt jährlich weitere, gelb blühende Sprosse hervor.
In der Wurzel liegt die Würze
Der Frühling und der Herbst, kurz vor oder nach der Blütenzeit, eignen sich am besten zum Sammeln der Wurzel. Dort steckt zu dieser Zeit die meiste Energie. Schneidet man die frische Wurzel, quillt sofort ein blutroter Saft aus dem Rhizom. Diese Eigenart hat der Pflanze auch den Namen verliehen. Wer den Saft schon mal gekostet hat, erinnert sich an das pelzige, herbe Gefühl, den er auf der Zunge hinterlässt. Man braucht nicht unbedingt Wälder und Wiesen zu durchkämmen, um von der Heilkraft der Blutwurz zu profitieren. Als getrocknete Arzneipflanze, als Tinktur oder als homöopathisches Mittel, ist Potentilla erecta auch im Fachhandel erhältlich. In unserer Infobox finden Sie 3 einfache Heilmittel zum selber machen.
Durchfalltee:
½ Teelöffel Blutwurz
1 Tasse Wasser
Beides zusammen zum Sieden bringen, vom Herd nehmen und kurz ziehen lassen
Durchfallwein:
1 Glas Rotwein
1 Teelöffel Blutwurzpulver durch kräftiges Rühren aufschwemmen und dann langsam trinken
Mundspülung:
Besänftigt entzündetes Zahnfleisch. Gleiche Zubereitung wie Tee. Mehrmals täglich spülen oder gurgeln