Tipps für ein sicheres und genussvolles Sammeln
Der Spätsommer und Frühherbst sind für viele Naturfreunde die schönste Zeit des Jahres: Wälder, Wiesen und Waldränder locken mit einer Fülle an Pilzen.
Dieses Jahr hat die Pilzsaison in vielen Teilen der Schweiz bereits begonnen! Doch wer jetzt mit Korb und Messer loszieht, sollte einiges beachten – für die eigene Gesundheit, den Schutz der Natur und den Genuss zu Hause.

Nur sammeln, was Sie wirklich kennen.
Die wichtigste Regel lautet: Finger weg von unbekannten Pilzen. Schon kleine Mengen giftiger Arten können schwere Vergiftungen verursachen – und einige Pilze sind tödlich. Verwechslungen passieren schnell, denn manche Giftpilze ähneln essbaren Sorten stark.
- Im Zweifel immer eine Pilzberatungsstelle aufsuchen.
- Ein gutes Pilzbestimmungsbuch oder eine seriöse Pilz-App kann helfen, ersetzt aber nicht das Fachwissen erfahrener Sammler.
- Niemals Pilze probieren, die man nicht zu 100 % sicher identifiziert hat.
- Verwenden Sie zum Sammeln nur Körbe, die eine gute Durchlüftung garantieren.
- Plastiktaschen sind im wahrsten Sinne des Wortes Gift für Pilze, denn sie zersetzen sich darin rasch und können dadurch ungeniessbar oder sogar giftig werden.
- Pflücken Sie nur Pilze, die in gutem Zustand sind. Pilze, die bereits von Maden oder Ungeziefer angefressen sind, machen keinen Sinn.
- Lassen Sie giftige oder ungeniessbare Pilze unbedingt stehen, denn auch sie übernehmen eine wichtige Aufgabe in der Natur.
Kantonale und kommunale Vorschriften beachten
In der Schweiz und vielen anderen Ländern gibt es Sammelbeschränkungen, um Pilzbestände zu schützen:
- Schonzeiten: In manchen Regionen ist das Sammeln in bestimmten Monaten oder Tagen verboten.
- Mengenlimits: Häufig dürfen pro Person nur 1–2 kg Pilze pro Tag gesammelt werden.
- Naturschutzgebiete: Hier ist das Sammeln oft komplett untersagt.
Vor dem Sammeln lohnt es sich, die Webseite der Gemeinde oder des Kantons zu prüfen – so vermeidet man teure Bussen.


Wo findet man Pilze am ehesten?
Stellen Sie diese Frage niemals einem echten Pilzsammler! Im besten Fall wird er Ihnen zur Antwort geben: „Im Wald.” Erfolgreich Pilze zu sammeln, hat viel mit Erfahrung zu tun. Es gibt jedoch einige grundlegende Dinge, die man wissen sollte. Die meisten Pilze leben in einer engen Symbiose mit bestimmten Pflanzen und Bäumen. Steinpilze beispielsweise findet man häufig in der Nähe von Buchen, Fichten, Kiefern, Lärchen oder Eichen. Der Birkenpilz bevorzugt, wie der Name schon sagt, Birken als Symbiose-Partner. Doch all das Wissen bringt nichts, wenn Geduld und Leidenschaft fehlen. Und natürlich die Bereitschaft, früh aufzustehen und möglichst bei Sonnenaufgang mit der Pilzsuche zu beginnen. Denn wer zu spät kommt, findet meist nur noch Pilzspuren, die andere hinterlassen haben. Es dürfen nur ausgewachsene Pilze gesammelt werden. Detaillierte Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.vapko.ch.

Pilze abschneiden oder rausdrehen?
Die Diskussion ist alt, aber die Forschung zeigt: Beides ist für das Pilzmyzel im Boden unproblematisch, wenn es sorgfältig gemacht wird.
- Abschneiden mit einem Messer ist schnell und sauber, besonders bei weichen Stielen.
- Rausdrehen kann helfen, den Pilz vollständig zu entfernen, um ihn besser zu identifizieren.
Wichtig: Die Pilzstelle leicht mit Erde oder Laub abdecken, damit das Myzel geschützt bleibt.
Wie putzt man Pilze am besten?
Der grösste Fehler, den man machen kann, ist die Pilze unter fliessendem Wasser zu putzen. Warum? Weil sie sich vollsaugen und ihr typisches Aroma verlieren. Am besten geht es mit einer weichen Bürste oder einem Pinsel. Damit lässt sich grober Schutz wie Erdreste problemlos entfernen.

So werden Pilze richtig zubereitet
Pilze sind empfindliche Naturprodukte und sollten schnell verarbeitet werden.
- Frisch verarbeiten: Am besten noch am Tag des Sammelns zubereiten.
- Ausreichend erhitzen: Viele Pilze enthalten hitzeempfindliche Giftstoffe, die erst nach mindestens 15 Minuten Kochen oder Braten unschädlich werden.
- Einfrieren oder Trocknen: Steinpilze, Maronen und Co. lassen sich gut haltbar machen – vorher blanchieren oder in Scheiben trocknen.
Beliebte Zubereitungen sind Pilzrisotto, Rahmchampignons, Pilzsuppen oder gebratene Pilze mit frischen Kräutern.

Zu guter Letzt
Die Pilzsaison 2025 verspricht dank der feuchten Sommerwochen einen guten Start. Wer mit Respekt vor der Natur sammelt, die Regeln kennt und nur sichere Funde mitnimmt, wird nicht nur köstliche Mahlzeiten genießen, sondern auch dazu beitragen, dass die Pilzvielfalt erhalten bleibt.