Im Winter, wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, werden unsere Augen gleich in doppelter Hinsicht stark belastet. Zum einen, weil unseren Augen die trockene Luft zu schaffen macht, und zum anderen, weil viele Schweizerinnen und Schweizer in der dunklen Jahreszeit mehr und länger Fernsehen schauen. Doch wie schädlich ist Fernsehschauen tatsächlich für unsere Augen? Und was können wir tun, um unsere Augen zu schonen?
Wieviel Fernsehschauen ertragen die Augen?
Eins steht fest: Selbst wer Tag und Nacht vor dem Fernseher oder dem Compu-ter verbringt, bekommt keine viereckigen Augen! Was hingegen zutrifft ist der Umstand, dass die Augen trocken werden und zu brennen beginnen. Der Grund dafür ist sehr einfach und einleuchtend: Wenn wir Fernsehschauen oder längere Zeit konzentriert am Bildschirm arbeiten, blinzelt wir automatisch we-sentlich weniger als normal. Der Lidschlag reduziert sich von ca. 15 mal pro Minute auf ca. 5 bis 7 mal. Dadurch trocknen die Augen aus, röten sich und fangen an zu brennen. Erschwerend kommt dazu, dass die Luft in geheizten Räumen ohnehin schon einiges trockener ist als im Frühling, Herbst oder Sommer.
Wie nahe darf man vor dem Fernseher sitzen?
Schadet es den Augen tatsächlich, wenn man zu nah vor dem Fernseher sitzt? Auch hier sind sich Augenärzte einig. Entgegen der weit verbreiteten Meinung steht fest: Die Nähe zum Bildschirm verursacht bei Erwachsenen grundsätzlich keine bleibenden Augenschäden. Dieser Mythos stammt noch aus der Zeit, als die Bildschirme eine wesentlich geringere Auflösung hatten und die Augen auf Grund der schlechten Bildqualität stärker belastet wurden. Bei modernen hoch-auflösenden Bildschirmen empfehlen Fachleute heute folgenden Mindestab-stand: Bildschirmdiagonale in Zentimeter x 2,2. Um die Augen zusätzlich zu ent-lasten empfiehlt es sich, die Lichtverhältnisse im Raum mit einem dezenten in-direkten Licht an den Bildschirm anzupassen.
Kinderaugen brauchen Abwechslung zwischen nah und fern.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder, die sehr viel Zeit an der Spiel-konsole, am Smartphone oder vor dem Fernseher verbringen, häufig schlecht in die Weite sehen. Das liegt daran, dass diese Kinder das Sehen aus ver-schiedenen Entfernungen zu wenig trainieren und sich die Augen daher einsei-tig entwickeln. Es hat also durchaus seine Berechtigung, wenn Eltern ihre Kin-der dazu animieren, mehr im Freien zu spielen statt vor dem Bildschirm zu sit-zen.
Tipps gegen trockene Augen
Je tiefer das Thermometer fällt, umso geringer ist in der Regel auch die Luftfeuchtigkeit. Dazu kommt der ständige Wechsel zwischen kalten Aussen- und warmen Innentemperaturen. Die natürliche Befeuchtung kann diesem dauernden Wechsel nicht folgen und das Entzündungsrisiko steigt. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Augen auch im Winter und bei erhöhtem Fernseh-Konsum bei Laune halten.
1. Regelmässig lüften
Je mehr geheizt wird, umso trockener wird die Luft. Da hilft nur eins: Regelmässiges Lüften. Am besten ist es daher, wenn Sie das Büro oder die Wohnung mehrmals täglich kurz aber intensiv durchlüften. Ein Fenster über längere Zeit schräg zu stellen, ist nicht wirklich sinnvoll.
2. Genügend Flüssigkeit
Ausreichendes Trinken wirkt sich nicht nur positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus, sondern hilft auch bei trockenen Augen. Achten Sie darauf, dass Sie täglich mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Damit sorgen Sie dafür, dass die Augen stets über genügend Augenflüssigkeit verfügen.
3. Blinzeln nicht vergessen
Wer häufig und über längere Zeit konzentriert am Bildschirm arbeitet, vergisst oftmals zu blinzeln. Die Folge davon ist, dass der Tränenfilm nicht mehr regel-mässig erneuert wird. Versuchen Sie daher, immer wieder mal bewusst zu blinzeln. Dadurch wird der natürliche Tränenfilm des Auges aufrecht erhalten.
4. Die Raumluft befeuchten
Es muss ja nicht gleich ein Delux-Modell sein. Ein einfacher kostengünstiger Luftbefeuchter reicht in vielen Fällen bereits aus, um die Luftfeuchtigkeit zuhause oder am Arbeitsplatz zu verbessern.
5. Klimaanlagen machen die Luft trocken
Eine Klimaanlage im Auto ist zwar eine praktische Sache, doch sie entzieht der Luft auch die Feuchtigkeit. Je wärmer Sie die Luft im Auto aufheizen, umso trockener wird die Luft. Achten Sie auch darauf, dass die Luftzirkulation nicht zu stark ist und die Lüftung nicht direkt auf das Gesicht gerichtet ist.
6. Ab und zu Augentropfen
Wenn Sie trotz aller Bemühungen unter trockenen Augen leiden, dann können Augentropfen helfen, die Befeuchtung des Auges zu unterstützen. Die meisten Augentropfen enthalten Wasser, verschiedene Salze und häufig auch Hyaluronsäure – ein natürlicher Stoff, den der Körper selber auch produziert. Welche Augentropfen für Sie am besten geeignet sind, fragen Sie am besten Ihren Augenarzt oder Ihren Apotheker.