Die Zeiten, als es gewisse Gemüse- und Obstsorten in der Schweiz nur dann zu kaufen gab, wenn sie bei uns gerade Saison haben, sind schon lange vorbei. Wenn man will und bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, gibt es während 12 Monaten nahezu alles was das Herz begehrt. Das Problem ist nur: Es ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Dazu kommt, dass über weite Strecken eingeflogenes Gemüse in der Regel auch nicht gleich gut schmeckt wie frisch geerntetes aus der Region.
Darum macht regional und saisonal einkaufen wirklich Sinn
Wer sich beim Einkauf nach dem Saisonkalender richtet und auf regionale und saisonale Produkte setzt, der wird rasch merken, dass es auch geschmacklich einen grossen Unterschied gibt. Frisches Gemüse und Obst aus der Region schmeckt ganz einfach intensiver, denn es ist zum Zeitpunkt der Ernte vollständig ausgereift. Und genau hier liegt der grosse Unterschied zu Obst und Gemüse, das um die halbe Welt transportiert und meist unreif geerntet wurde.
Diese Sorten haben im April Saison
Wenn Sie wissen möchten, welche Gemüse-, Salat- und Kräutersorten im April in der Schweiz Saison haben, dann schauen Sie sich am besten den Saisonkalender auf www.gemuese.ch an. Sie werden überrascht sein, denn es sind tatsächlich über 40 Sorten! Natürlich sind viele davon nicht nur im Frühling erhältlich, sondern auch im Sommer oder Herbst – und manche sogar das ganze Jahr. Die Auswahl ist riesig und es gibt eigentlich keinen Grund, ausgerechnet jene Gemüsesorte zu kaufen, die zur Zeit in unseren Breitengraden nicht wachsen.
Spargel – der Frühlingsklassiker schlechthin
Eines der wohl bekanntesten und beliebtesten Frühlingsgemüse ist zweifellos der Spargel. Pünktlich wenn der Frühling die letzten Schneeflocken vertrieben hat, ist er wieder in jeder Gemüseauslage zu finden – und dies sowohl in weisser, grüner und auch in violetter «Ausführung». Spargeln bestehen zu gut 90 Prozent aus Wasser und gehören mit knapp 20 Kilokalorien pro 100 Gramm zu den besonders «Figur freundlichen» Gemüsearten. In den restlichen 10 Prozent sind allerdings erhebliche Mengen an wertvollen Nährstoffen enthalten. Neben Kalzium, Kalium und Stickstoff enthalten Spargeln Folsäure sowie die Vitamine A, C, E und K.
Grundsätzlich kann man sagen, dass grüner und violetter Spargel etwas mehr Eiweiss und Mikronährstoffe wie Eisen, Kupfer, Magnesium und Phosphor zu bieten hat. Der grösste Unterschied liegt bei den Antioxidantien sowie beim Vitamin C. Hier hat der grüne die Nase eindeutig vorne. Besonders hoch ist der Gehalt an Vitamin C übrigens in den Spargelspitzen!
Rhabarber – ein fruchtig-saurer Genuss
Ein weiteres typisches Frühlingsgemüse ist der Rhabarber. Die Zeit in der er wächst und man ihn geniessen kann, ist kurz und dauert von April bis Juni. Bei uns in Europa kennen die meisten Rhabarber von der Dessert-Karte, doch wahre Feinschmecker schätzen den fruchtig-sauren Geschmack auch in Salaten oder als Beilage von klassischen Fleischgerichten.
Rhabarber wirkt verdauungsfördern und enthält die Vitamine A und C sowie Kalium. Vom Rhabarber ist nur der Stängel geniessbar, denn die Blätter enthalten Oxalsäure.
Bärlauch – ein würzige-scharfes Erlebnis
Bärlauch gehört zur Familie der Zwiebelgewächse und ist mit Schnittlauch, Knoblauch und der Zwiebel eng verwandt. Je nach Witterung bilden sich aus der Zwiebel ab Ende März bis im Mai die länglichen weichen Blätter, die einen bis fünf Zentimeter langen Stil aufweisen. Bärlauch bevorzugt feuchten humusreichen Boden und wächst oft dich in schattigen Laubwäldern oder an Gewässern. Er enthält schwefelhaltige ätherische Öle, die Vitamine B6 und C sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Eisen und Phenole. Bärlauch senkt den Blutdruck und beugt der Verklumpung von Blutplättchen vor, wirkt dadurch vorbeugend gegen Herzinfarkt, Schlaganfall und arterielle Erkrankungen.
Spinat – der natürliche Vitaminspender
Spinat ist nicht nur ein äusserst schmackhaftes Gemüse, sondern hat auch in Sachen Vitamingehalt viel zu bieten. Neben sehr viel Betacarotin überzeugt Spinat durch hohe Werte an Vitamin C, B2 und K. Und nun zu den Mineralstoffen: Auch in dieser «Disziplin» weiss Spinat zu überzeugen. Neben grösseren Mengen an Eisen, Magnesium, Kalium und Calcium enthält Spinat Zink, Kupfer, Mangan, Phosphor und Natrium. Damit kann Spinat wesentlich dazu beitragen, den täglichen Bedarf zu decken.
In unseren Breitengraden wächst Spinat von März bis November – als vom Frühling bis in den späten Herbst hinein. Das ist der Grund, weshalb man je nach Jahreszeit von Frühlings-, Sommer-, Herbst- oder Winterspinat spricht. Schmecken tut Spinat das ganze Jahr gut und er enthält auch die gleichen Vitamine. Der einzige Unterschied ist, dass er im Frühling wesentlich zartere Blätter hat als der kräftige Herbst- oder Winterspinat.