Sonnenlicht ist wichtig für unser Wohlbefinden und die körpereigene Vitamin-D-Produktion. Doch zu viel Sonne kann der Haut ernsthaft schaden. Sonnenbrand ist eine akute Entzündungsreaktion der Haut auf übermässige UV-Strahlung – und ein Risikofaktor für Hautkrebs und frühzeitige Hautalterung. Der beste Schutz beginnt mit Wissen und dem richtigen Verhalten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich effektiv vor Sonnenbrand schützen.

Welche UV-Strahlen sind schädlich?
Die ultraviolette Strahlung der Sonne lässt sich in drei Typen einteilen: UVA, UVB und UVC.
- UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein, beschleunigen die Hautalterung und können das Bindegewebe schädigen. Sie sind das ganze Jahr über nahezu gleich stark und gelangen auch durch Fensterglas.
- UVB-Strahlen sind energiereicher, dringen nicht so tief, sind aber hauptsächlich verantwortlich für Sonnenbrand. Sie fördern auch die Vitamin-D-Produktion, können aber die DNA in Hautzellen schädigen.
- UVC-Strahlen sind die gefährlichsten, werden jedoch durch die Erdatmosphäre vollständig herausgefiltert und erreichen die Erdoberfläche nicht.
Sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen tragen zur Entstehung von Hautkrebs bei. Daher ist ein umfassender UV-Schutz unerlässlich.
Nicht jeder Hauttyp ist gleich empfindlich
Die Reaktion auf UV-Strahlung ist abhängig vom individuellen Hauttyp, der in sechs Typen eingeteilt wird:
Typ I: Sehr helle Haut, rote oder blonde Haare, viele Sommersprossen – sehr sonnenempfindlich, kaum Bräunung.
Typ II: Helle Haut, blonde oder hellbraune Haare – sehr sonnenempfindlich, leichte Bräunung möglich.
Typ III: Hellbraune Haut, dunklere Haare – mässig sonnenempfindlich, wird gut braun.
Typ IV: Olivfarbene Haut – geringere Sonnenempfindlichkeit, schnelle Bräunung.
Typ V: Dunkle Haut – selten Sonnenbrand, sehr gute Eigenprotektion.
Typ VI: Sehr dunkle Haut – nahezu kein Sonnenbrand.
Je heller der Hauttyp, desto kürzer ist die sogenannte Eigenschutzzeit der Haut. Diese beträgt bei Typ I oft nur 5–10 Minuten.


Natürlicher Sonnenschutz
Neben technischer oder chemischer Prävention kann auch die Natur zum Schutz beitragen:
Kleidung: Luftige, langärmelige Kleidung aus dicht gewebten Stoffen bietet effektiven Schutz. Spezielle UV-Schutzkleidung ist besonders wirkungsvoll.
Schatten: Meiden Sie direkte Sonne, besonders zwischen 11 und 16 Uhr.
Hut und Sonnenbrille: Ein breitkrempiger Hut schützt Gesicht und Nacken, eine UV-zertifizierte Sonnenbrille die Augen.
Antioxidantienreiche Ernährung: Lebensmittel mit viel Vitamin C, E und Beta-Carotin (z. B. Karotten, Tomaten, Spinat) können die Haut von innen stärken.

Welche Sonnencreme ist die richtige?
Gute Sonnencremes bieten Breitbandschutz gegen UVA- und UVB-Strahlung. Achten Sie auf folgende Kriterien:
- Lichtschutzfaktor (LSF oder SPF): Gibt den Schutz gegen UVB an.
- UVA-Schutz: Sollte durch das UVA-Symbol (ein Kreis mit „UVA“) gekennzeichnet sein.
- Wasserfestigkeit: Sinnvoll bei Sport oder Aufenthalt im Wasser.
- Hauttyp & Hautzustand: Für empfindliche Haut gibt es spezielle Produkte ohne Duftstoffe und mit mineralischen Filtern.
- Kinder: Benötigen spezielle Produkte mit besonders hohem Schutz.
Chemische Filter dringen in die Haut ein und wandeln UV-Strahlen in Wärme um, während mineralische Filter (z. B. Zinkoxid, Titandioxid) auf der Haut liegen und die Strahlen reflektieren – ideal für sensible Hauttypen.
So wählen Sie den passenden Sonnenschutzfaktor
Der Lichtschutzfaktor (LSF) verlängert die Zeit, die Sie in der Sonne bleiben können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen:
Rechenbeispiel:
Eigenschutzzeit (z. B. 10 Minuten bei Hauttyp I) × LSF = geschützte Zeit (z. B. LSF 30 → 10 × 30 = 300 Minuten)
Aber: Die volle Zeit sollte nicht ausgeschöpft werden – empfohlen wird maximal 60–70 % der errechneten Schutzzeit.
Empfohlene LSFs:
- Hauttyp I–II: LSF 30–50+
- Hauttyp III–IV: LSF 20–30
- Kinder: grundsätzlich LSF 50+
Und: Richtiges Auftragen zählt! Etwa 2 mg Creme pro cm² Haut – das entspricht etwa 3–4 Esslöffeln für den ganzen Körper.

Vorbeugen ist besser als Heilen
Sonnenschutz beginnt schon vor dem Sonnenbad:
- Tragen Sie Sonnencreme mindestens 20 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien auf.
- Wiederholen Sie das Auftragen regelmässig – besonders nach dem Schwitzen, Schwimmen oder Abtrocknen.
- Vermeiden Sie Sonnenbäder in der Mittagssonne.
- Schützen Sie auch Ohren, Nacken, Lippen und Fussrücken – häufig übersehene Stellen.
Eine Kombination aus physikalischem Schutz (Kleidung, Schatten) und chemischem Schutz (Sonnencreme) ist ideal.

Was tun bei einem Sonnenbrand?
Ist es trotz aller Vorsicht zu einem Sonnenbrand gekommen, helfen folgende Massnahmen:
- Raus aus der Sonne: Sofortiger Sonnenstopp, auch an den Folgetagen.
- Kühlen: Lauwarmes Wasser, feuchte Umschläge mit Kamille oder Schwarztee beruhigen die Haut.
- After-Sun-Produkte: Lotionen mit Aloe Vera, Panthenol oder Calendula helfen bei der Regeneration.
- Viel trinken: Sonnenbrand entzieht der Haut Feuchtigkeit – ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist wichtig.
- Nicht kratzen oder pellen: Das verzögert die Heilung.
- Arzt aufsuchen: Bei starken Verbrennungen, Blasenbildung, Fieber oder Schüttelfrost unbedingt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.