Hallo Frühjahrsmüdigkeit
Spürbar werden die Tage zur Zeit länger. Mit Riesenschritten wird die winterliche Dunkelheit vertrieben. Im Frühling wird jeder Tag 3.5 Minuten länger. In 17 Tagen macht dies bereits eine Stunde aus. Die Zeit der langen und kalten Nächten ist nun definitiv vorbei. Mit der Umstellung auf die Sommerzeit am 25. März kam sogar ein erster Vorgeschmack des Sommers auf.
Eigentlich müsste da Freude aufkommen, wäre da nicht diese bleierne Müdigkeit, von der wir hin und wieder befallen werden und das ausgerechnet zur schönsten Jahreszeit, in der alles zu blühen beginnt. Das Phänomen dürfte Ihnen bestens bekannt sein und hat auch einen Namen, die Frühjahrsmüdigkeit. Sie tritt oft ab Mitte März bis Mitte April auf und ist bei den Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Trotz ausreichender Schlafdauer werden Symptome wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Wetterfühligkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Gereiztheit und zum Teil auch Gliederschmerzen verstärkt wahrgenommen. Typischerweise tritt sie in Ländern auf, in denen sich die Lichtverhältnisse markant mit den Jahreszeiten verändern. Die Frühjahrsmüdigkeit ist keine Krankheit, sondern eine Begleiterscheinung der Vorgänge unseres Körpers, der sich an die hellere und wärmere Zeit anpasst.
In der kalten und dunklen Winterzeit schützt sich unser Körper, indem er die Temperatur um wenige Zehntelgrade senkt. Der Blutdruck wird leicht erhöht, und es wird mehr vom Schlafhormon Melatonin gebildet. Vor der Entdeckung der Elektrizität haben Menschen im Winter deutlich länger geschlafen, weil der Lebensrhythmus durch die Tageshelligkeit vorgegeben wurde. Dies haben Forschungen gezeigt. Doch heute, in unserer durchorganisierten und technisierten Gesellschaft, ist dies kaum vorstellbar, denn wir leben nicht mehr nach dem Rhythmus des Sonnenlichtes, sondern nach der genauen Uhrzeit, nach Stunden und Minuten.
Sobald die Sonne wieder länger scheint, reagiert der Körper erneut mit einer Veränderung des Stoffwechsels. Die Körpertemperatur steigt ein wenig, die Blutgefässe weiten sich und der Blutdruck sinkt. Die wachsende UV-Strahlung verringert nur langsam die Produktion des Schlafhormons Melatonin, um stattdessen die Herstellung des Glückshormons Serotonin anzuregen. Dieser Vorgang wird als Frühjahrsmüdigkeit spürbar, denn der Kreislauf kommt vorerst nicht so richtig auf Touren, weil das Melatonin uns immer noch auf Dunkelheit eingestellt hat.
Mit ein paar einfachen Massnahmen können Sie den Körper unterstützen und die Frühjahrsmüdigkeit schnell hinter sich lassen. Die Tipps, mit der ausgewogenen Ernährung, die viel Obst, Gemüse und Co. beinhaltet, kennen wir ja. Unsere Empfehlung, passen Sie ihren Tagesrhythmus der Sonne an. Das heisst früh aufstehen, früh ins Bett gehen und regelmässige Spaziergänge im Freien. Genug Bewegung vertreibt die Geister der Frühjahrsmüdigkeit schnell und endgültig, damit Sie sich auf den Sommer freuen können.