Wussten Sie, dass nahezu jeder Vierte Schweizer unter Heuschnupfen leidet? Heuschnupfen ist hier zu Lande somit die am weitesten verbreitete Allergie. Ähnlich wie bei anderen Allergien reagiert das menschliche Immunsystem bei Heuschnupfen auf gewisse Substanzen. Diese stammen allerdings nicht etwa vom Heu, wie man auf Grund des Namens meinen könnte, sondern von Pflanzenpollen. Deshalb wird Heuschnupfen häufig auch als Pollenallergie oder saisonale allergische Rhinitis bezeichnet. Da die Pollen der verschiedenen Pflanzen nur während der Blütezeit über die Luft verteilt werden, treten die Beschwerden nur in gewissen Monaten auf.
Was sind die Ursachen für Heuschnupfen?
Was der eigentlich Auslöser von Heuschnupfen ist, ist bis heute definitiv geklärt. Sicher ist, dass gewisse Menschen genetisch bedingt eher zu allergischen Reaktionen neigen als andere. Fest steht auch, dass Kinder von Allergiker-Eltern eher an Allergien leiden. Wenn ein Elternteil Allergiker ist, liegt das Risiko beim Kind bei ca. 5 bis 15 Prozent. Bei einem betroffenen Elternteil steigt das Risiko auf ca. 30 Prozent und wenn Vater und Mutter allergisch sind, liegt die Wahrscheinlichkeit bei etwa 50 Prozent. Interessant ist auch, dass Menschen, die auf Pollen reagieren auch keine Tierhaare vertragen oder an Neurodermitis leiden.
Zu viel Hygiene kann auch «schaden»
Fachleute gehen davon aus, dass übermässige Hygiene während der Kindheit den Aufbau eines natürliche Immunsystems verhindern oder bremsen kann. Da die Körperabwehr bei übertriebener Hygiene zu wenig gefordert wird, reagiert der Körper irgendwann sogar bei harmlose Substanzen. Gestärkt wird diese Hypothese auch durch die Tatsache, dass Kinder in ländlichen Gegenden seltener von Allergien betroffen sind. Das gleich gilt übrigens auch für Kinder, die mit Geschwistern aufwachsen oder eine Kinderkrippe besuchen.
Wenn die Luftbelastung steigt
Es gibt zahlreiche Schadstoffe in der Umgebungsluft, die unsere Atemwege reizen und zur Entstehung von allergischen Reaktionen beitragen können. Dazu gehört neben Feinstaub und Autoabgasen auch Zigarettenrauch. So haben Kinder, die in einem «Raucherhaushalt» aufwachsen, ein höheres Risiko für Asthma, Heuschnupfen und andere Allergien. Dass das Rauchen während der Schwangerschaft für das Kind gefährlich ist, bestreitet mittlerweile niemand mehr.
Die besten Tipps gegen Heuschnupfen
Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie wissen, auf welche Pollen Sie allergisch sind. Wenn Sie nicht sicher sind, wenden Sie sich am besten an einen Arzt, der auf Allergien spezialisiert ist. Er kann mit Hauttests feststellen, welche Pollenarten Ihnen «Sorgen» machen. Von Januar bis April sind es meist Frühblüher wie Hasel und Erle, die Probleme bereiten. Von März bis Mai sind liegt es häufig an den Birkenpollen. Gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie dann entscheiden, mit welcher Therapie Sie Ihrer Allergie auf die «Pelle rücken» möchten. Eine Möglichkeit besteht darin, dem Patienten die Allergieauslöser spritzt.
Homöopathische Mittel
Es muss nicht immer die Schulmedizin sein. Auch homöopathische Mittel können durchaus helfen. Vielfach brauchte eine homöopathische Therapie etwas mehr Geduld, bis sie richtig anschlägt. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie sich von jemandem beraten lassen, der sich intensiv mit Homöopathie befasst.
Schutzgitter an den Fenstern
Mit feinmaschigen Schutzgittern lässt sich verhindern, dass die Pollen beim Lüf-ten in die Wohnräume eindringen. Eine überschaubare Investition, die sich auf jeden Fall bezahlt macht.
Räume zwischendurch feucht aufnehmen
Natürlich können Sie Ihre Wohnräume weiterhin mit dem Staubsauger reinigen, doch ein feuchter Lappen bindet die losen Pollen meist wesentlich effizienter. Wenn Sie lieber Staubsaugen, empfiehlt es sich, hochwertige Filter zu verwenden, damit beim Saugen möglichst wenig Staub aufgewirbelt wird. Inzwischen gibt es übrigens auch spezielle Allergiker-Staubsauger, die so gut wie keine pollenbelastete Abluft mehr abgeben.
Am Abend Haare waschen
Wenn Sie abends die Haare waschen, können Sie sicher sein, dass sie die Pollen, die in den Haaren und auf der Haut haften, nicht mit ins Bett nehmen. Achten Sie zudem darauf, die Kleider möglichst nicht im Schlafzimmer zu wechseln.
Verfolgen Sie die Pollenvorhersage
Für Allergiker lohnt es sich auf jeden Fall, neben der Wettervorhersage auch einen Blick auf die Pollenprognose zu werfen. Inzwischen gibt es zahlreiche Portale, und Apps, die diesen Service kostenlos anbieten. Je nach Situation kann es durchaus Sinn machen, sportliche Aktivitäten im Freien entsprechend darauf abzustimmen.