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Gerade zu Beginn der kalten und dunklen Jahreszeit sind viele Menschen von Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen geplagt. Heute nehmen wir die Hydrotherapie genauer unter die Lupe. Sie ist ein altbewährtes Verfahren, um den Kreislauf anzuregen, zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen.

Geschichte und Philosophie der Hydrotherapie

Schon in den ältesten Kulturen war die Heilkraft von Wasser bekannt. Davon zeugen unter anderem die römischen Thermalbäder. Die lindernde und heilende Wirkung von Wasser wird auf unterschiedliche Weise erklärt. Unbestritten jedoch ist, dass die richtige Anwendung von Wasser den Kreislauf anregt, Schmerzen lindert, die Durchblutung fördert und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert wird. Erst im 19. Jahrhundert erlebte die Hydrotherapie einen richtigen Boom. In dieser Zeit entstand eine bedeutende Richtung der Wassertherapie, die Kneipp-Kur. Sebastian Kneipp (1821-1897) war ein Pfarrer, welcher sein eigenes Behandlungssystem entwickelte, um Wasser auf vielfältige Weise anzuwenden, in Form von Bädern, Güssen, Waschungen oder Wickeln. Zudem legte Kneipp auch grossen Wert auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, die Anwendung von Heilpflanzen und das Erhalten und Wiederherstellen des seelischen Wohlbefindens.

Verschiedene Techniken der Hydrotherapie

Güsse: Sie werden an einem Körperteil durchgeführt. Man führt das Wasser immer von der Herzferne in die Herznähe. Zu Beginn als wechselwarme Güsse und später als kalte.

Bäder: Hier wird unterschieden zwischen Teil- und Vollbädern, kühlen oder warmen Bädern, sowie mit oder ohne Badezusatz. Bei Waschungen wird meistens kaltes Wasser verwendet.

Wickel&Packungen: Wickel werden mit warmen oder kalten Tüchern, feucht um ein Körperteil gelegt. Hier wird zwischen wärmeentziehenden, wärmestauenden und schweisstreibenden Wickeln unterschieden. Manche werden nicht mit Wasser, sondern mit Zusätzen von Quark, Lehm oder pflanzlichen Stoffen angelegt. Grössere Wickel bezeichnet man als Packungen, welche den halben oder ganzen Körper einhüllen.

Anwendung der Hydrotherapie

Bei sehr vielen Beschwerden und Erkrankungen kommt die Hydrotherapie zur Anwendung, folgend ein paar Beispiele. Fussbäder bei Durchblutungsstörungen der Füsse oder bei einer beginnenden Erkältung. Sitzbäder bei Hämorrhoiden, Kniegüsse bei Krampfadern, Blasenschwäche oder einem akuten Gichtanfall. Bei nervösen Herzbeschwerden oder Gelenkschmerzen im Arm hilft ein Armguss. Der Nackenguss schafft Abhilfe bei Migräne und Kopfschmerzen. Zur Schönheitspflege oder bei müden Augen wird ein Gesichtsguss angewendet. Bei fiebrigen Krankheiten sind warme Brustwickel zu empfehlen. Wenn einem der Ischias schmerzt oder ein Hexenschuss den Körper in Beschlag nimmt, unbedingt Heublumenwickel anwenden.

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