Hanf, Leinen oder Baumwollfasern, aus denen moderne Mode produziert wird, gehören zwar zu den nachwachsenden Rohstoffen, doch meistens erfolgt der Anbau auf konventionelle Weise.
Und das bedeutet häufig menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse. Lange Arbeitszeiten, keine Sozialleistungen, schlechte Löhne und arbeiten ohne Schutzkleidung. Dazu kommt, dass die Fasern mit sehr hohen Pestizid- und Insektizidlösungen belastet sind. Das ist sowohl für die ArbeiterInnen, als auch für uns als Endverbraucher schädlich. Die Haut ist unser grösstes Organ und giftige Stoffe verschwinden nicht gleich nach dem ersten Waschen aus der Kleidung. Schadstoffe wandern durch das Tragen solch giftiger Kleidung in unseren Organismus und können diesen dauerhaft Schaden zu fügen. Vor allem in Asien arbeiten Menschen unter ausbeuterischen Bedingungen. Umgang mit Chemikalien gehört zum Arbeiten dazu und schädigt auch umliegende Anwohner. Lebensräume für Menschen und Tiere werden durch den Kauf von Billigkleidung zerstört. Lange Transportwege von Indien, China und Pakistan gehen ebenfalls auf Kosten unserer Umwelt.
Inzwischen gibt es zahlreiche kleine und grössere Ökolabels die wunderschöne, gesunde und faire Kleidung herstellen. Dank vieler kreativer Köpfe entstehen neue innovative Projekte, mit fairer trendiger Kleidung. Die meisten Hersteller von Ökomode haben ethisch orientierte Visionen. Diese sind auf den Webseiten der Hersteller zu finden. Gute Shops erklären genau, wo die Kleidung produziert wird und wie die Bedingungen vor Ort sind.
Indes existieren reichlich Gütesiegel und Zertifikate, die uns Verbrauchern dabei helfen sollen, faire Mode herauszufiltern. Aber auf was genau müssen wir bei den Gütesiegeln achten? Grundsätzlich ist es so, dass die Zertifikate an unterschiedlichen Punkten im Produktionsprozess ansetzen. Einige betrachten sogar nur Ausschnitte. Das bedeutet, manche beziehen sich nur auf die Baumwollproduktion, andere beziehen sich nur auf die Umstände bei der Verarbeitung und andere legen nur Wert auf die Endproduktion. Daraus lässt sich schliessen, dass ein Pullover zwar aus 100% Bio-Baumwolle bestehen kann, aber die Arbeiter unter schwierigen Bedingungen die Baumwolle gepflückt haben. Oder dass der Pulli trotz dessen mit giftiger Chemie gefärbt wurde. Damit es für den Endverbraucher noch verwirrende wird, tragen unzählige Firmen ihre eigenen intern erschaffenen Gütesiegel auf die Kleidung auf. Ob diese dann wirklich ernst zu nehmen sind, muss der Verbraucher selber herausfinden und nachforschen. Genauso ist es anders herum. Gütesiegel sind sehr teuer und mit viel Zeitaufwand behaftet. Junge Freigeister die ihr Unternehmen erst aufbauen, können sich dies oftmals nicht leisten am Anfang.
Gütesiegel und Zertifikate, denen Sie wirklich Vertrauen können sind: