Das nasskalte Wetter hat nicht nur einen Einfluss auf die allgemeine Gemütsverfassung, sondern es kann auch die Gelenke belasten und zu Schmerzen am Bewegungsapparat führen. Und dies selbst bei Menschen, die aus beruflichen Gründen den Umgang mit Kälte gewohnt sind und bei der täglichen Arbeit damit konfrontiert sind. Meistens sind es genau jene Gelenke und Glieder, die den äusseren Einflüssen besonders stark ausgesetzt sind. Natürlich-gesund ist der Frage nachgegangen, was die eigentlichen Ursachen für diese Symptome sind und was man dagegen tun kann.
Auch die Wissenschaft hat keine klare Antwort
Bis heute ist es der Wissenschaft nicht gelungen, einen eindeutigen Beweis zu erbringen, dass zwischen Gelenkschmerzen und Kälte ein direkter Zusammenhang besteht. Zwar gibt es verschiedene Studien zu diesem Thema, doch da das Empfinden von Schmerz und Kälte sehr individuell und subjektiv ist, sind auch die Ergebnisse entsprechend unterschiedlich. Tatsache ist, dass dieses Phänomen bereits in der Antike bekannt war. Dies lässt sich aus der sprachlichen Bedeutung des Wortes «Rheuma» ableiten, das im Chinesischen soviel wie «Wind» und «nass» bedeutet. Rheuma wird daher in China auch als «Wind-Nässe-Krankheit» bezeichnet.
Wenn sich die Muskeln zusammenziehen
Wer kalt duscht, kann es am eigenen Körper beobachten: Sobald die Haut mit kaltem Wasser in Kontakt kommt, ziehen sich die Muskeln zusammen. Eine ähnliche Reaktion zeigt der Körper bei tiefen Aussentemperaturen: Die Spannung in den Muskeln und Faszien wird höher. Dies führt dazu, dass die Gelenke und Bänder an Bewegungsfreiheit verlieren, Dadurch kann ein schmerzender Druck auf die Nerven entsteht.
Eine weitere Ursache liegt nach Einschätzung von Fachleuten darin, dass der Körper bei niedrigen Temperaturen wichtige Organe wie Herz oder Lunge besonders intensiv mit Blut versorgt, was zu einer Straffung der Blutgefässe in den Extremitäten führt.
Und dann wäre noch ein weiterer, nicht zu unterschätzende psychologischer Faktor – der sogenannte «Herbstblues». Menschen, die seelisch unter der kalten Jahreszeit leiden, nehmen auch Schmerzen in den Gelenken schneller und stärker wahr.
Auf die richtige Kleidung kommt’s an
Wie heisst es doch so treffend? «Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung». Wenn Ihre Gelenke also unter der Kälte leiden, dann sorgen Sie dafür, dass diese gar nicht erst kalt werden. Ziehen Sie warme, winddichte Kleider an und tragen Sie, wenn nötig mehrere Kleidungsschichten übereinander. Und falls das nicht reicht, besorgen Sie sich spezielle Knie- und Ellenbogenwärmer. Das hilft garantiert!
Muskeln regelmässig lockern
Da sich die Muskeln bei Kälte zusammenziehen, ist es wichtig, sie regelmässig zu lockern. Dadurch reduziert sich der Druck auf die Gelenke und die Durchblutung wird verbessert. Nichts zu tun, um Gelenke und Muskeln zu schonen, ist daher nicht zielführend. Nehmen Sie sich die Zeit für einen täglichen Spaziergang oder eine andere körperliche Aktivität.
Auch «falsche» Ernährung kann einen Einfluss haben
Wie bei so vielen gesundheitlichen Problemen spielt auch bei Gelenkschmerzen die Ernährung eine wichtige Rolle. Vor allem dann, wenn die Schmerzen durch eine Entzündung hervorgerufen werden. Verzichten Sie wenn möglich auf übermässigen Genuss von Rind- und Schweinefleisch, denn dieses enthält viel Arachidonsäure, das Entzündungen begünstigt. Fisch hingegen enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. Besonders fettreiche Fische wie Makrelen oder Lachs enthalten einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren.