Ob man tatsächlich krank wird, hängt nicht zuletzt davon ab, ob man glaubt, krank zu sein. Im Gegenzug haben Menschen, die fest an ihre Genesung glauben, wesentlich bessere Chancen, wieder gesund zu werden. Und wer jetzt denkt, diese Erkenntnis habe ihren Ursprung in der Esoterik, der liegt falsch. Heute sind selbst bekennende Schulmediziner zur Überzeugung gelangt, dass Selbstheilungskräfte bei sehr vielen Krankheiten eine ganz entscheidende Rolle spielen.
Der Heilungsprozess beginnt im Kopf
Dass die Psyche auf das Wohlbefinden und die Gesundheit einen grossen Einfluss hat, ist mittlerweile tausendfach bewiesen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Placebo-Effekt. Allein der Glaube, dass ein Medikament tatsächlich wirkt, kann schon helfen, um Krankheitssymptome zu lindern. Zahlreiche klinische Studien, bei denen Probanden Pillen verschrieben wurde, die keinerlei Wirkstoffe enthielten, haben klar gezeigt, dass es den sogenannten Placebo-Effkt tatsächlich gibt. Durch die Scheinbehandlung werden verschiedene Prozesse im Körper wie Herzfrequenz, Blutdruck Immunsystem oder Botenstoffe im Gehirn beeinflusst.
Der Placebo-Effekt basiert auf Erwartungen und Erfahrungen
Allein die Erwartung des Patienten reicht häufig aus, dass ein Medikament oder eine Behandlung hilft. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von der sogenannten «Placebo-Antwort». Oft genügt schon ein Gespräch mit dem Arzt des Vertrauens, um den Selbstheilungsprozess in Gang zu setzen. Manchmal sind auch Erfolge von anderen Patienten oder Leidensgenossen der Grund, dass man wieder Hoffnung schöpft. Und dann spielt auch die Erfahrung eine wichtige Rolle. Dann nämlich, wenn der Körper gelernt hat, dass ein Medikament eine gewisse Wirkung entfaltet. Ein gutes Beispiel aus dem täglichen Leben: Wer beispielsweise regelmässig Aspirin gegen Kopfschmerzen zu sich nimmt, dem hilft mit grosser Wahrscheinlichkeit auch eine einfach Brausetablette, um den Schmerz zu lindern. Der Grund dafür ist einfach und durchaus einleuchtend. Das Gehirn hat die schmerzlindernde Wirkung mit der Brausetablette verknüpft und reagiert entsprechend darauf. Die positiven Erwartungen bewirken, dass im Gehirn die Ausschüttung von Endorphinen, also körpereigenen Opioiden angeregt wird, und diese wirken schmerzhemmend.
Positive Gedanken aktivieren Selbstheilungskräfte
Natürlich ist es nie angenehm, krank zu sein. Umso wichtiger ist es, sich in dieser Situation nicht von negativen Gedanken überfluten zu lassen. Am besten unterstützt man den Körper, indem man versucht, positive Gedanken zu fassen und es sich möglichst gut gehen lässt. Beispielsweise, in dem man etwas Leckeres isst, das man sich schon lange nicht mehr gegönnt hat. Und was in der Regel auch immer hilft, ist ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur.
Grundsätzlich sind Selbstheilungskräfte im menschlichen Körper ohnehin rund um die Uhr aktiv, denn sie sind Teil unseres Systems. So wehrt unser Immunsystem ständig Keime ab, bekämpft Erreger und baut Schadstoffe ab. Und genau dieses Selbstheilungskräfte gilt es mit positivem Denken zu stärken.
Lachen ist gesund!
Dass Lachen tatsächlich gesund ist, ist längst kein Geheimnis mehr und wissenschaftlich bewiesen. Beim Lachen werden Stresshormone abgebaut und Glückshormone freigesetzt. Es ist also äusserst wichtig, auch in unangenehmen Situationen nie den Humor zu verlieren, selbst wenn das nicht immer einfach ist. Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, dass man noch nicht einmal «richtig» lachen muss, um einen positiven Effekt zu erzielen. Auf diesem Prinzip basiert auch das «Lachyoga»: Hier setzen sich die Teilnehmer in einem Kreis zusammen und versuchen einfach drauflos zu lachen. Aus diesem künstlichen Lachen entwickelt sich dann automatisch ein echtes Lachen. Und damit ist ein weiteres Puzzle im Selbstheilungsprozess gelegt.