Bereits im Altertum war das weiss-grün gefiederte Doldengewächs bekannt. Auch Chinesen und Inder schätzten seine Würz- und Heilkraft. Die Fenchelpflanze wird bis zu zwei Meter hoch und hat einen blattlosen, blaugrünen und gerillten Stängel, der sich oben verästelt. Die Knollen werden weiterverarbeitet und die Früchte, welche am Ende dieser Verästelung heran reifen. Landläufig werden sie als „Fenchelsamen“ bezeichnet. Die medizinische Wirkung des Fenchels beruht auf den ätherischen Ölen, die in den Früchten des Doldenblütlers enthalten sind. In Indien ist Fenchel noch heute fester Bestandteil des Essens. Seine getrockneten Samen werden, meist bunt verzuckert, am Ende der Mahlzeit als kleine Verdauungshilfe gereicht.
Das vielseitige Gemüse
Die Fenchelknolle selbst eroberte erst vor rund vierzig Jahren unsere Küchen. Zwar wurde sie schon im 17. Jahrhundert als Gemüsepflanze entdeckt, doch es benötigte seine Zeit, bis die hauptsächlich am Mittelmeer beheimatete, nach Anis schmeckende Knolle auch hier Verbreitung fand. Fenchel ist eine äusserst vielseitige Pflanze, die nicht nur als Heilpflanze bekannt ist, sondern auch in der Küche ihren festen Platz hat. Fenchel wird entweder roh, gedünstet oder gekocht gegessen.
Kleinkindern verabreicht man Fencheltee bei Blähungen, und auch stillende Mütter greifen gern darauf zurück, da er milchbildend ist und weniger Kalorien hat als Malzbier. Die Knolle des frischen Fenchels ist ebenfalls eine Quelle der Gesundheit. Er weist reichlich Vitamin C und E auf und enthält ausserdem Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Natrium, Calcium, Schwefel und Eisen. Zusätzlich besitzt er eine starke, antioxidative und entzündungshemmende Wirkung. Fenchel trägt zur Gesundheit der Blutgefässe und des Darmtrakts bei und unterstützt die Verdauung.
Fenchel ist ein altes Heilmittel, das meist in Form von Tees oder Tropfen eingenommen wird. Fenchel ist verdauungsfördernd und beruhigt Magen und Darm. Das ätherische Öl des Bitterfenchels, der hauptsächlich als Heilpflanze genutzt wird, besteht bis zu 70 Prozent aus Anethol und zu 25 Prozent aus Fenchon. Anethol hat eine stark schleimlösende Wirkung. Fenchom wiederum wirkt antibakteriell. Deshalb wird Fenchel zur Behandlung von Husten und Erkältungen, Atemwegserkrankungen und Heiserkeit eingesetzt. Er kann entweder in Form von Tee oder als Fenchelhonig verabreicht werden.
Fenchelhonig ganz einfach selber machen
Was benötigen wir alles?
- 500g flüssiger Honig (am besten Kleehonig, er hat keinen würzigen Eigengeschmack)
- 30g Fenchelsamen, das sind ca. 12 EL
- 1 sauberes Schraubglas
- Sieb
- Mörser
Zubereitung:
Die Fenchelsamen werden mit einem Mörser leicht zerkleinert, damit das ätherische Öl sich im Honig freisetzen kann. Dann werden die Samen in das Schraubglas gegeben und mit dem Honig übergossen. Diese Mischung sollte mindestens drei Tage lang durchziehen, damit sich die ätherischen Fenchelöle auf den Honig übertragen können. Das Glas am besten jeden Tag einmal wenden. Zum Schluss den Honig durch ein feines Sieb geben, um die Samen herauszufiltern.
Einnahme und Anwendungsgebiete:
Einen Esslöffel von unserem selbstgemachten Fenchelhonig langsam im Mund zergehen lassen, wenn man an Erkältungskrankheiten leidet. Das trägt zur Unterstützung der Schleimlösung im Bereich der Atemwege bei und wirkt antiseptisch. Bei Magenproblemen kann der Fenchelhonig direkt geschluckt werden. Er wirkt krampflösend und blähungstreibend.